OÖ – SEMINAR: Rinder- und Schweineklassifizierung in der Praxis
Schlachtzahlen 2015 in OÖ leicht steigend
Die Klassifizierungsstatistik des LfL zeigt bei den Schlachtungen bei Rindern, Schweinen und Schafen jeweils einen Anstieg der klassifizierten Stück gegenüber dem Jahr 2014.
In Oberösterreich werden aktuell 38 Schlachtbetriebe (33 Schweine, 18 Rinder, 4 Schafe) durch den LfL einer unabhängigen und neutralen Schlachtkörperklassifizierung mit Feststellung der Handelsklasse, Kontrolle der Zurichtung und Feststellung des Schlachtgewichtes unterzogen.
Im Schweinebereich wurden 1.962.129 Tiere klassifiziert, dies entspricht einem Anstieg zum Vorjahr von 0,6 %. Die Zuchtenschlachtungen sind um 3,5 % gestiegen. Die Qualitäten haben sich leicht verschlechtert (S-Anteil ist auf Kosten des E-Anteiles um 1 % gesunken).
Im Rinderbereich wurden 212.354 Tiere klassifiziert, der Anstieg zum Vorjahr betrug 2,2 %. Die Zahl der klassifizierten Kälber und Jungrinder war jedoch leicht rückläufig. Bei den Qualitäten gab es mit Ausnahme der Kühe in allen Kategorien leichte Verbesserungen. Bei den Stieren beträgt der U-Anteil rund 55 % und der R-Anteil rund 36 %. Bei den Kühen beträgt der U-Anteil 14 %, der R- und O-Anteil jeweils 34 % und der P-Anteil 17 %. In diesem Bereich wäre durch gezielte Ausmast noch Potential zur Verbesserung der Wertschöpfung der Schlachtkühe möglich.
Bei Schafen und Lämmern gibt es ein freiwilliges Klassifizierungssystem. Im Jahr 2015 wurden 2.908 Stück klassifiziert, dies entspricht einem Anstieg zum Vorjahr von knapp 19 %. 28 % der Schlachtkörper wurden in die Kategorie U, 63 % in die Kategorie R eingestuft. Die vollständigen Klassifizierungsstatistiken sind unter folgenden Links abrufbar:
Funktionsgremium „Ausschuss Klassifizierung“
Jeweils sechs Vertreter der Landwirte und der Schlachtbetriebe sind in diesem LfL-Gremium vertreten. Vorsitzender ist Rindermäster Alois Hartl aus Lohnsburg, Stellvertreter ist Schlachthofbetreiber Rudolf Berghamer aus Neukirchen am Walde. Weitere Mitglieder der Landwirtschaft sind Josef Mair und Ing. Rudolf Rogl für den Rinderbereich sowie Erwin Hannl, Johannes Spaller und DI Dr. Johann Schlederer für den Schweinebereich. Weitere Schlachtbetriebsvertreter sind Johann Höglinger, Reinhard Neugschwandtner, Friedrich Pöll, Karl Samböck und August Schöfberger.
Klassifizierungsdaten tagaktuell unter www.oefk.at abrufbar
Alle österreichweiten Klassifizierungsdaten sind in der zentralen Klassifizierungsdatenbank der ÖFK (Österreichische Fleischkontrolle Ges.m.b.H.) tagaktuell abrufbar. Auf der Startseite kann man mit der Betriebsnummer und dem AMA Pincode einsteigen und noch am Ende des Schlachttages die Klassifizierungsergebnisse der Schlachttiere einsehen. Seit rund einem Jahr sind zusätzlich auch die Beschau- und Befunddaten der Veterinäre am Klassifizierungsprotokoll angedruckt. Die Daten sind in Oberösterreich von allen 38 betreuten Schlachtbetrieben verfügbar. Wir empfehlen den Landwirten diese Daten zur Kontrolle der Schlachtabrechnung und Steuerung des Herdenmanagements noch intensiver zu nutzen.
Klassifizierungsseminare für interessierte Landwirte
Ende Februar und Anfang März werden durch den LfL in Zusammenarbeit mit dem LFI der Landwirtschaftskammer wieder spezielle Klassifizierungsseminare für interessierte Landwirte mit Vorstellung der Rinder- und Schweineklassifizierung in Theorie und Praxis am Schlachthof angeboten. Die Termine sind unter folgenden Links abrufbar:
Die Anmeldung erfolgt beim LFI der Landwirtschaftskammer
(Tel. 050/6902-1500, E-Mail: info@lfi-ooe.at).
05.02.2016 | DI Markus Koblmüller